
Grossbasel

Kinostrasse Steinen, "erstklassig ausgestattete Schaufenster -Theater mit beträchtlichem Raumangebot im Brennpunkt der Stadtlage"
`Man hat oft darüber diskutiert, was Basel als Kinostadt derart verblassen,
ja sterben liess. Nicht ohne Grund ist dabei der Hinweis auf eine Filmkritik,
die sich erst spät zu jenem Niveau entwickelt hat, auf dem auch andere
Kultur- und Kunstformen angegangen werden. Man sucht(e) eine Erklärung
in der grossen Anzahl Fernsehprogramme. Nicht ganz zufällig aber war auch
das Klima, das bis vor kurzem einerseits unter den Kinobesitzern und andererseits
zwischen ihnen und der kritischen Presse geherrscht hat. Dass damals das Kino
mehrheitlich just in PR-Texten sein Heil suchte, und dies mit einigem Ingrimm,
war ein für Basel ebenfalls typisches- und verhängnisvolles Eigentor
(…) Ein einziger wichtiger Punkt ist dabei noch gesamtschweizerisch verbindlich:
der Umstand, dass in unserem Land der Film immer noch weitgehend als Kultur
zweiter Klasse betrachtet wird. Jene Schichten, die ins Theater oder Konzert
zu gehen pflegen, sind- wenn überhaupt- auf die falschen Filme eingeschossen:
auf jene, die nur durch exzessive Propaganda oder Oscars oder 'verfilmtes Kulturgut'
attraktiv erscheinen. Der starkverbreitete filmische Analphabetismus, die Unfähigkeit,
einen Film als Film und nicht bloss als Vehikel einer anderen konzipierten
Kultur zu betrachten Dadurch wird auch die elementare Neugier, Beweglichkeit
und Liebe gegenüber den Ausdrucksformen des Films verbaut`
(Film und Kino in Basel) Bruno Jaeggi Basler Stadtbuch 1977

Fata Morgana 1911 nach Umbau - Nachlass Frau Rosenthal, zVg Paul Meier-Kern
Das in einem kleinen Ladenlokal Ende 1907 als 'erstes ständiges Basler Kinematographentheater' eröffnete, mit seinem Namen orientalisch-romantische Assoziationen weckende Fata Morgana hatte zwei Ein- und Ausgänge: den einen an der Falknerstrasse, wo dann das Lederwarengeschäft Hablützel war und den anderen gegenüber an der Freien Strasse. Dicht unter der Leinwand sass Papa Utz und spielte Klavier, derweil der Besitzer jeweils nach Schluss der Vorstellung 'Billette mit B sind abgelaufen' in den überfüllten Saal rief, hiess es später dazu einmal in einem Bericht. Das war noch in der Zeit des Stummfilms. In dem schmalen, langgestreckten Raum mit seinen 180 Sitzplätzen wurden die 'Schlager' von damals gezeigt: lustige Abenteuer des französischen Komikers Max Linder, Schauerdramen, Aktualitäten, kitschige Liebestragödien - von nur drei- bis fünfhundert Meter Länge. Ein 'Erklärer' kommentierte die Vorgänge auf der Leinwand. Hinter der Projektionsfläche war ein Geräuschemacher postiert, der für akustische Effekte besorgt war, indem er Meereswellen rauschen, Pistolen knallen, Scherben klingen, wilde Tiere fauchen oder Gewitter donnern liess.
`Die opulenten Fassaden
der Kinos prägten ein
halbes Jahrhundert lang die Zentren der Städte. Mit ihren Dekorationen
und Leuchtschriften, ihren kolossalen Transparenten, Spiegeln, strahlenden
Vitrinen unterbrachen sie den Rhythmus der Ladenzeilen, bildeten schrille Akzente
an Strassenecken, gaben im Dunkeln etwas ab von ihrem Glanz, projizierten sich
auf dem Asphalt, dem nassen, und widerspiegelten sich auf den gelackten Oberflächen
von Limousinen. Jetzt, wo diese städtebauliche Herrlichkeit allmählich
verschwindet, wo die letzten Kinopaläste bedroht sind, umgebaut oder abgerissen,
die Säle zwei- und dreigeteilt werden, die Palasttreppen und Foyers anderen
Zwecken weichen müssen und die Schauseiten Supermarkt, Bürogebäude,
Wohnhaus und Kino zugleich anzeigen, ist es an der Zeit, Rückschau zu
halten, Inventar zu machen`
(Architektur für die Nacht) Ulrike
Jehle-Schulte Strathaus 1990 -> Ausstellung Rosa Lachenmeier
mit freundlicher Genehmigung Foto Hannes-Dirk Flury |
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mit freundlicher Genehmigung Foto Peter Hauck |
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mit freundlicher Genehmigung Foto Walter Sütterlin |
`Überhaupt ist es die gesellschaftliche
Komponente des Kinos, für die sich Paul Meier, jahrelanges Mitglied der
staatlichen Filmkommission, besonders interessiert. In seiner Publikation ,Verbrecherschule
oder Kulturfaktor?’ nimmt er die Anfänge der Lichtspielsäle
in Basel unter die Lupe. „Bürgerlich-konservativen Kreisen aber
auch Schullehrern war das Kino ein Dorn im Auge. Man sagte, es spreche bloss
die niederen Instinkte des Menschen an.“ Auch Kulturschaffende seien
dem Film anfänglich kritisch gegenübergestanden und hätten das
Kino (aus Angst vor Konkurrenz?) als etwas Zweitrangiges behandelt, sagt Meier` - > Als das Kino
in Basel begann - > Kino-Anekdoten
(„Jeder sieht immer seinen eigenen Film“)
Zeitzeuge Paul Meier-Kern Basler Woche vom 3.6.1999
Film gibt es zunächst vor allem an der Herbstmesse. Seine Nachbarschaft zum Jahrmarktbetrieb hat etwas Anrüchiges, Unseriöses, weshalb das Kinowesen dem Polizeidepartement zugewiesen wird, wo es noch heute ist. 1907 Fata Morgana an der Freienstrasse erstes festes Kino der Stadt. Die Spielstätten der Frühzeit sind umgebaute Ladengeschäfte oder als Grossäle an das Theater angelehnt, wo auch Variétés und andere Bühnenveranstaltungen Platz finden . Die Gründungen der zwanziger Jahre fallen noch in die Zeit des Stummfilms. 1950-1960 dritte Bauphase nach kriegsbedingtem Unterbruch.

mit freundlicher Genehmigung Foto Walter Sütterlin |
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Von 1917-1971 amtet ein von der Regierung eingesetztes Gremium aus Polizisten, Juristen, Pfarrern, Journalisten und Lehrern der Basler Filmzensurkommission,
moralisch unsittlich oder verrohend wirkende Bilder zu verbieten. Innerhalb des Polizeiinspektorates sammeln drei Beamte Informationen zu Handen der Kommission. Sie studieren Aushänge und lesen Filmkritiken. Ab 1962 müssen Filme vier Wochen vor Aufführungsbeginn angemeldet werden. Filmstellen werden herausgeschnitten, abgedeckt oder durch harmlosere ersetzt. Bedeutende Werke wie The Big Sleep (Howard Hawks), Paths of Glory (Stanley Kubrick - "sicherheitspolizeiliche & politische Gründe"), Les Amants (Louis Malle) oder der Italowestern Il Grande Silenzio (Sergio Corbucci) gelangen erst später zur Aufführung. Parlamentarische Vorstösse im Zusammenhang mit der sexuellen Entkrampfung und dem im Kanton Baselland gebilligten Aufklärungsstreifen Das Wunder der Liebe führen dazu, dass 1971 die Zensur abgeschafft und nur noch über das Jugendschutzalter entschieden wird. Der Geschäftsführer des Capitol setzt 1968 den US-freundlichen Vietnamfilm The Green Berets mit John Wayne nach heftigen Protesten ab. Kontroversen und Boykottaufrufe erreicht 1988 The Last Temptation of Christ von Martin Scorsese. Zum Thema exisiert eine Lizentiatsarbeit von Christian Hilzinger.

Fata Morgana 1930 Hintereingang - Nachlass Frieda Rosenthal, zVg Paul Meier-Kern
Unter dem Druck der Wirtschaftslage und ruinöser Konkurrenzverhältnisse
wird am 1. Juli 1935 zwischen dem Schweizerischen Lichtspieltheaterverband
(SLV) und dem Filmverleihverband (SFV) ein Interessenvertrag zu Selbsthilfe-
beziehungsweise Schutzmassnahmen unterzeichnet. Wie in zahlreichen anderen
Wirtschaftszweigen der Industrie und des Gewerbes handelt es sich um eine
Kartellabmachung mit der Bestimmung, dass Mitglieder der Theaterverbände
Filme nur bei Mitgliedern des Verleihverbandes beziehen und letztere nur
Mitglieder der Theaterverbände beliefern dürfen. Als Bedürfnisklausel ist das Aufnahmeverfahren für neue Kinos geregelt, welche über eine Konzession verfügen müssen. Die Spielfilmeinfuhr ist einer Bewilligungspflicht unterstellt und auf 400 bis 500 Streifen jährlich beschränkt. Die Abwehrpraxis dieser umfassenden Filmmarktordnung hat unter anderem dem Filmclub Le Bon Film strenge Grenzen auferlegt (Zuweisung von Quartierkinos als unattraktive Aufführungsorte und Beschränkung der Spielzeiten auf den besucherschwächsten Tag) und Projekte verzögert oder blockiert, auf der anderen Seite Konzentrationsbindungen im Verleihwesen, eine Überschwemmung mit Angeboten oder die Entwicklung hin zu Kinoketten gebremst. Mit Inkrafttreten des neuen Bundesgesetzes über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen am 1. Juli 1996 sowie des neuen Filmgesetzes am 1. August 2002 wurde die Branche liberalisiert.

Umbau Alhambra Sommer 1961 |
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Säkulare Erbauung - Sonntags-Matineen des Kulturfilmbundes
1964 Höchststand 13'247 Plätze. 1957
4,2 (Spitze)- 1960 3,8- 1972 2,5- 1976 noch 1,6 Millionen Eintritte. Fernseh-
und
Videoverbreitung
machen
die
Volumen
der
Grosskinos
unrentabel.
Verschachtelung
durch Ausbauten
und neue Kubusse mit Mehrfachnutzung verhindern die Schliessung. Abgesehen
von Porno verbleibt die Erstaufführung an ausgehattraktiver Lage
als einziger (rentabler) Kinotyp.
1990 1'254'361 Eintritte, 2008 834'873.
Walch & Co Kinobetriebe
Inhaber Peter Walch
(Abc+Eldorado+Hollywood+Plaza)
Cinébref Basel AG
Geschäftsführer Raymond Furler
Hopf Holding und Verwaltungs-AG
Jacques+Peter Hopf
(Rex+Scala)
Kino-Theater AG
Geschäftsführer Werner Lüthi
(Alhambra+Club+Palermo+Forum)
Fusionsprodukt der City-Cinéma Betriebs AG
(Gründung 1930 Rudolf Rosenthal) und der
Kino-Theater AG Kitag (Jean Frey AG)
Küchlin Cinéma-Theater
Inhaber Enrico Ceppi
(Küchlin)
Cinégraphe AG
Inhaber Enrico Ceppi
(Odeon)
Capitol Kinobetriebe AG
Geschäftsführer Edgar Müller
(Capitol) Besitzer Willy und Willy Paul Wachtl (junior)
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Kino Central AG
(Studio Central) Geschäftsführer Hansjürg Jenni
Kino AG
Familienbetrieb Marianne+Max Gass
(Morgarten+Corso)
E.A. Stöckli Kinobetriebe AG
Geschäftsführer Max Lang
(Mascotte) East Cinémas AG
Studiokino AG
Geschäftsführer Martin E. Girod
(Atelier+Camera)
Willi Fromer
(Union)
Werner Naef
(Clara)
Besitzverhältnisse 1979 |
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Besitzverhältnisse 1995
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Besitzverhältnisse Ende 2005
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Die Gebrüder Rosenthal eröffneten 1907 mit dem Fata Morgana das erste ständige Lichtspieltheater in Basel. Als Inhaber fungierte ihr Vater, ein ehemaliger Bergbauingenieur von Beruf, der sich in der Schweiz zur Ruhe gesetzt hatte. Dem Konzern gehörten Kinos im Kleinbasel und dann ab 1930 mit dem Alhambra und Palermo auch zwei Betriebe im Grossbasel an.
Jacques Kolb, der in Olten eine Drogerie besass, war eher durch Zufall 1938 dem damaligen Besitzer des Tell-Kinos und Mieter der Eldorados, H. Brunowski, begegnet. Der polnische Jude beschloss, nach Amerika auszuwandern. Zunächst wurde die 'Kinounternehmung AG' gegründet und elf Jahre später konnte die Eldorado-Liegenschaft erworben werden. Dank geschickter Programmgestaltung hauptsächlich mit der Wahl französischer Filme schuf man sich bald einen guten Namen.
`Das ist nun das
Neueste: Sex in drei Dimensionen. Wer sich wehrlos die nämlich obligatorische
Brille- links ein rotes, rechts ein grünes Fensterchen- erstanden hat
und viermal schön folgsam, immer auf ein Zeichen hin, das Kartonbinockel
auf die Nase drückt, kann für jeweils eine kurze Sequenz das technisch
unvolkommene Wunder der Dreidimensionalität erleben. Auf Kosten der
Farbe tritt dann etwas Rundungsillusion vor den Blick, der zwischendurch über
den blossen Teenagerleib von Leena Skorg gleiten darf`
(Sex in 3 D) Kritik zum Film La vie sexuelle
de Greta/Capitol
National-Zeitung vom 14.2.1973

mit freundlicher Genehmigung Fotos Walter Sütterlin |
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1975 |
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Im Plaza veranstalten 10 Kinos zum Saisonbeginn
(Oktober) die erste Kino-Party und zeigen 18
Vorspanne kommender Filme. Die Resultate einer im Frühjahr durchgeführten
Publikumsbefragung mit
10'213 Antwortkarten werden vorgestellt. |
1977 |
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Zürcher Kino-Theater AG (Jean Frey
AG) übernimmt
von Allgemeiner Kinematographen AG (Schweizerische Bankgesellschaft) als
Kimola AG Betrieb von Alhambra, Palermo + Forum. |
1978 |
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Edi A. Stöckli Kinobetriebe AG übernimmt
Mascotte AG. |
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Fleisch ist Fleisch: Drei (zwei) Filme für einen Eintritt, Videokabinen,
Szenetreffpunkt (?) sowie die Gewohnheiten einer älteren Kundschaft
halten zwei Sexkinos trotz digitaler Hauslieferung am Schwitzen
-> mehr |
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1979 |
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Walch & Co Kinobetriebe übernimmt
von Kino-Unternehmung AG (Karl Kolb) Eldorado. |
1980 |
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Kino-Theater AG überträgt Programmierung ihrer Kinos Alhambra, Palermo
und Club ab Juli an Walch & Co Kinobetriebe.
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1982 |
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83 ‚Absolut neu für Basel’:
Porno in fünf Schuppen (was man früher Sittenfilme nannte). |
1983 |
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Berner Kinobetreiberin Beki Probst übernimmt
Club + (1985) Movie. |
1983 |
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Cinébref AG übernimmt Studio Central. |
1985 |
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Pool und Beginn gemeinsamer Betrieb Walch & Co Kinobetriebe und Cinéma Küchlin Ceppi & Co. |
1985 |
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Kleinbasler Kinos Camera und Movie veranstalten erstes Basler Kinofest. |
1988 |
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Gründung Stiftung trigon-film in Basel
zum Verleih von Filmen aus der
Dritten-Welt:
Präsidentschaft Peter Tschopp (Geschäftsführer Bruno Jäggi). www.trigon-film.org |
1988 |
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Zürcher Kinobetreiber und -verleiher Jürg Judin übernimmt
von Beki Probst Club+Movie. |
1989 |
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1. Basler Kinofest vom 1.-3.
September. |
1989 |
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Sitzplatznummerierung-Reservationssystem in den Kinos Eldorado 1 und
Hollywood 1 möglich. |
1991 |
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Montag neu 'Kinotag' zum ermässigten
Eintritt von neun Franken (BL seit 1992). |
1991 |
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Auf dem Münsterplatz startet
Open-Air. |
1991 |
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Änderung des Gesetzes betreffend
die Vorführung von Filmen. Die Festtagssperre wird aufgehoben. |

Foto Klaus Steinke
1993 |
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Studiokino AG übernimmt von Screen AG Zürich (Filmverleih Rialto)
Club+Movie. |
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1993 |
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Capitol Kinobetriebe AG übernimmt zusammen mit Berner Kinobetreiber Roland Probst Kinos und Namen der Cinébref AG. |
1994 |
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Umrüstung der Grosskinos von
Dolby-Stereo auf 6-Kanal-Digitalton. |
1995 |
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East Cinémas AG übernimmt Corso. |
1995 |
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Sommerfilmfestival zum 100jährigen
Geburtstag des Films mit 112 Reprisen in den Kinos Eldorado + Küchlin.
13. + drittletzte Durchführung, zuletzt 2001. Verantwortlicher Manfred
Thurow. |
1995 |
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Walch Kinobetriebe AG lanciert Kunden-Vorzugskarte Moviecard. |
1999 |
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Start Open-Air 'Kino am Pool' im Gartenbad
St. Jakob. |
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1999 |
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Premierentag neu Donnerstag statt
Freitag. |
2000 |
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Übernahme der Cinébref AG durch die Kitag (Cinetrade). |
2000 |
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Kino-Abo (6 Eintritte für 5 in
allen Basler Kinos) wird nach 20 Jahren
eingestellt. |
2002 |
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Neupositionierung der Studiokinos
Atelier, Camera, Club+Movie unter einer Gruppe als kult.kino ag. |
2003 |
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Nein des Basler Souverän zu einem
Multiplex auf der Heuwaage (Architekten Herzog & de Meuron) mit 36462
zu 16812 Stimmen. |
2003 |
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Start Mittagskino im Atelier. |
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RIP
Weil am Rhein Bali(Hauptstrasse 331), Central(Hauptstrasse 216), Camera(Hauptstrasse);
Lörrach Die Kamera(Am Marktplatz im Hotel Storchen), Wallbrunn(Wallbrunnstrasse
26), Hirschen(Tumringerstrasse 184); Grenzach Kino Weiser (Markgrafenstrasse 3); Wyhlen Rheingold(Rheinfelder Str. 3), Zentral/Ochsen (Rheinfelderstr. 13) -www.allekinos.com |
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2004 |
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Im Marktkauf-Center von Weil am Rhein/D
eröffnet ein Multiplex mit fünf Sälen, während ambitioniertere
einheimische Projekte (Heuwaage, Freie Strasse 107, Dreispitz, Buss-Areal
Pratteln) alle gescheitert sind. |
2005 |
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Beginn digitaler Projektionen im Plaza. |
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2005 |
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Kinowerbung (Cinecom) digital ab Beamer. |
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2006 |
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Nach den Grenzstädten Lörrach
(Cineplex Metropolis mit 5 Sälen, Eröffnung 1996+ Ausbau 1998),
Saint-Louis (La Coupole mit 3 Sälen, Eröffnung 2000) und Weil
(Kinopalast mit 5 Sälen, Eröffnung 2004) hat Basel neben dem
ausgebauten Atelier ein Multiplex (Pathé Küchlin 8 Säle, Joint-Venture Pathé Schweiz AG mit Cinéma Küchlin AG c/o Kinvar AG). Beginn Vormittagsvorstellungen. |
2007 |
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Pathé Küchlin AG übernimmt von Walch Kinobetriebe AG Eldorado und Plaza. |
2009 |
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Gratiszeitung Baslerstab lanciert einen Cine Guide als Folder im Taschenformat in einer Startauflage von 10000 Exemplaren. |
2009 |
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Pathé (Ciné Pass) und Kultkino-Gruppe (ciné.viel) bieten Jahres-Passepartouts für 420 Franken an. |

Foto Peter Heman

www.picturebale.ch Foto Claude Giger
Longsellers…Sie liefen und liefen…Longsellers…Sie
liefen und liefen…Longsellers
(tempi passati, die Zeiten sind bekanntlich schnelllebig, Blockbuster starten
im neuen Jahrtausend mit einem Grosseinsatz an Kopien und auch in Basel häufig
in mehreren Sälen gleichzeitig. August 2004 Fahrenheit 9/11 [Eldorado/Atelier] und Mai 2006 Mission Impossible 3 [Capitol/Rex/Plaza] erstmalig gleichzeitige Auswertung konkurrenzierender Betreiber)
1965 |
26 Wochen My Fair Lady/Scala |
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89/90 |
50 When Harry Met Sally/Eldorado+Hol+Club+Movie |
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1968 |
29 Das Wunder der Liebe/Rio |
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1991 |
40 Dances With Wolves/Rex+Scala+Central |
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1974 |
26 The Sting/Küchlin+Odeon |
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94/95 |
30 Four Weddings and/Scala+Capitol+Central |
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78/79 |
23 Die Schweizermacher/Eldo |
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94/95 |
39 Forrest Gump/Scala+Central |
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1983 |
28 Tootsie/Capitol |
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1998 |
34 Titanic/Küchlin+Hollywood |
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85/86 |
70 Amadeus/Eldorado |
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98/99 |
36 La Vita E Bella/Capitol+Central+Rex |
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1986 |
25 Männer/Atelier |
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01/02 |
33 Amélie de Montmartre/Club+Camera+Royal |
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1988 |
34 Dirty Dancing/Küchlin |
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05/06 |
30 As It Is in Heaven/Club+Atelier+Camera |
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1989 |
34 Rain Man/Eldorado+Hollywood+Movie |
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06/07 |
53 Die Herbstzeitlosen/Capitol+Rex+Central |
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08/09 |
40 Bievenue chez les Ch'tis/Club+Movie+Küchlin+Eldorado |
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Fotos Peter Heman |
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`Der obere Teil der Eingangsfront setzt sich aus
glänzenden Spiegelwänden
mit graphischen Aufteilungen in Neon zusammen. Gleichzeitig hat man das Ganze
auf Tag- und Nachtwirkung eingestellt: tagsüber heben sich die Zeichnungen
durch farbige Rohre, nachts durch Neonlicht wirksam vom Hintergrund ab. Durch
die gewellte Decke im Hochglanzanstrich über der Eingangspartie wird das
Farbenspiel weitgehend ergänzt (…) Wer durch die drei Doppeltüren
der grossen Glaswand- sie weist eine Länge von sechs und eine Höhe
von neun Metern auf und wurde von der Glas & Spiegel AG geliefert- ins Foyer
tritt, ist von der Atmosphäre der Grosszügigkeit gefangen. Über
einen riesigen, samtweichen Perser erreicht man das Vestibül, das in ein
Parkett- und
in ein Balkonfoyer gestaffelt, jedoch in einem einzigen Raum zusammengefasst
ist. Zwei elegant geschwungene Aufgänge, die ihre Fortsetzung und Verbindung
in der ausladenden Brüstung finden, führen zum Balkon. Die Vorplatznischen
sind mit reizenden Wandleuchten ausgestattet, die auf die schönen Teppiche,
auf den zweifarbig gemusterten Marmorboden und die stilvollen Polstermöbel
mit ihren pastellfarbigen Manchester-Überzügen ein intimes Licht werfen
(…) Einen überwältigenden Eindruck hinterlässt der Balkon
mit seiner Neigung von 34 Grad, seinen 400 meergrünen Sitzplatzreihen, seinen
gestaffelten Wänden und den harmonisch abgestuften Farben. Die Decke, die
sich über den weiten Parterre- und Balkonraum wölbt, ist sägeförmig
ausgebildet und mit Vouten für die indirekte Neonbeleuchtung versehen worden.
Die Bühne ist auf der ganzen Breite geöffnet und mit goldfarbigen Veloursvorhängen
umrahmt`
(Das neue Eldorado in der Steinen) t. National-Zeitung vom 21.10.1949
CAPITOL
Steinenvorstadt 36 als Basels erstes Tonfilmtheater (13.8.1929)
15.12.1928-1979 als Kino- und Geschäftshaus (Architekten Bercher,Tamm+Wipf) mit 1210 und zuletzt 842 Plätzen (Umbauten 1950 und 54). Neubau als Zweisaalkino 18.2.1982 mit 352 und 135 Plätzen als Kino-, Wohn- und Geschäftshaus (Carabelli-Architekten). Umgestaltung 2002. Letzter Spieltag 26.1.2022

mit freundlicher Genehmigung Foto Peter Armbruster

mit freundlicher Genehmigung Foto Urs Zimmer
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WITTLINS ODEON/ ELDORADO
Steinenvorstadt 67
13.4.1914-1921 als Wittlins Odeon mit 330 Plätzen: Emil Wittlin baute in ein bestehendes Gebäude ein Kino,dessen Betrieb er ab 1917 verpachtete. Eröffnung Neubau 19.10.1949 mit 786 Plätzen (Architekt Emil Grauwiler). Neubau als Zweisaalkino 27.11.1981 mit 394 und 120 Plätzen als Kino-, Wohn- und Geschäftshaus (Carabelli-Architekten), wobei das Eldorado 2 mit einer Kleinleinwand von 1,7 auf 4 Meter am 30.3.1984 verspätet eröffnet wurde, nachdem sich der Verband Basler Lichtspiele gegen ein zweites Grosskino ausgesprochen hatte. Renovation 2008. Ab 2007 wurde es von der Pathé Küchlin AG betrieben. Letzter Spieltag 14.5.2014

mit freundlicher Genehmigung Peter Armbruster
Arena-Cinémakomplex im Stücki-Park im Sommer 2021, die Strukturbereinigung ist abgeschlossen
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KÜCHLIN/ PATHÉ KÜCHLIN
Steinenvorstadt 55
31.8.1912 als Variété-Theater: definitiv als Kino mit 1230, 960 und ab 2003 noch ca. 800 Plätzen wurde der als Rangtheater angelegte Saal ab 1950 genutzt (Umbau Architekt Emil Grauwiler). Die Familie Ceppi hatte die Liegenschaft 1948 von der Brauerei Warteck erworben. Duplexausbau 6.8.1983 mit 186 Plätzen (Architekt Bernhard Floris)
16.11.2006 Multiplex Pathé Küchlin Steinenvorstadt 59 und 63 (Architekten Burckhardt und Partner) durch angrenzenden Neubau (Abriss Komödie) mit 8 Sälen und insgesamt 2306 Plätzen. Das Kino schloss im Juni 2023 seine Türen, aber öffnete ein paar Monate später wieder für eine Zwischennutzung

mit freundlicher Genehmigung Foto Peter Hauck
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CINÉBREF/ REX
Steinenvorstadt 29
4.11.1937-1939 als Aktualitätenkino Cinébref mit 558 Plätzen (Architekten Oskar Meyer und Albert Löhrer), bis die Bewilligung für Spielfilme erteilt wurde. Totalrenovation 1966. Abriss 1984 Neubau als Zweisaalkino 14.11.1986 mit 325 und 210 Plätzen (Carabelli Architekten) als Kino-, Wohn- und Geschäftshaus. Umgestaltung 2002. Letzter Spieltag 5.1.2020

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HOLLYWOOD
Steinenvorstadt 45/Stänzlergasse 4 erstes Duplex-Kino Basels
13.4.1951 mit 490 und zuletzt 362 Plätzen (Architekt Marcus Diener). Ausbau als Zweisaalkino 5.11.1981 (120 Plätze). Letzter Spieltag 16.10.2005 (Neubau)

-> Anfang und Ende
des Hollywood |
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PLAZA
Steinentorstrasse 8
1.9.1961 im UG eines Wohnneubaus mit 650 Plätzen (Architekt Marcus Diener): das Kino, dessen Anzahl Plätze 1990 von 577 auf 433 reduziert wurde, verfügte über eine Breitleinwand von 12 Metern und wurde auf Ende 2017 geschlossen (Umnutzung)
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PALERMO
Theaterstrasse 4 (vis-à-vis Stadttheater)
21.11.1928 als Kino mit Variété mit 720 Plätzen (Architekten Suter+Burckhardt). Totalumbau 1958 mit 800 und zuletzt 490 Plätzen (Architekt Marcus Diener): das Kino verfügte über eine Breitleinwand von 11 Metern. Letzter Spieltag 30.6.1982 (Neubau Wohn- und Geschäftshaus)

Foyer Scala
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CARDINAL/ ALHAMBRA
Falknerstrasse11/Freie Strasse 36
5.9.1912-1.12.1919 als Lichtspiele Cardinal-Theater als Kino mit Variété (Umbau einer Bier- und Konzerthalle, Besitzerin war die Bierbrauerei Cardinal) mit 355 und später 466 Plätzen im Hintergebäude des Hauses zum Kardinal. Neubau 1938 mit 904 Plätzen (Architekten René Cavin und Oskar Meyer). Totalumbau 1961 mit 930 und zuletzt 851 Plätzen (Architekten René und Hugo Toffol). Letzter Spieltag 30.6.1982 (Neubau 'Stadt-Passage')
Copyright Basler Denkmalpflege, Foto Christen 1969 |
SCALA
Freie Strasse 89
15.10.1964 als Kino- und Geschäftsneubau (Architekten Wilfried Boos+Johannes Gass) mit 516 Plätzen, einem grosszügigen Foyer und repräsentativen Treppenaufgang. Der Betreiber Cinéscal AG ging 1970 in die Cinébref AG auf. Letzter Spieltag 1.6.1998 (Umnutzung 'Paracelsus-Zweig')

mit freundlicher Genehmigung Fotos Kurt Wyss
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CINÉ MIROIR/ CINÉMIROIR/ CLUB
Stadhausgasse 34 (Marktplatz) als erstes Etagen-Kino Basels
8.12.1951 mit 218 Plätzen im OG eines umgebauten Tea-Rooms (Architekt Joseph Thüring) des 1915/16 erbauten Singerhauses: erstes 16mm-Schmalfilmkino der Schweiz zur Vorführung von Dokumentarfilmen und Wochenschauen. Inhaberin war die Zürcher Kinobetreiberin Margrit Schumacher. 26.12.1953 Wiedereröffnung als 35mm-Normal- und Exklusivitätenkino für Kulturreprisen und Jugendfilme, bzw. später vor allem Spielfilmreprisen. Letzter Spieltag 31.3.1978 (Umbau Singerhaus): ab 1979 im UG als Cinéma Club (siehe Studiokinos)
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CENTRAL/ STUDIO CENTRAL
Falknerstrasse 19/Weisse Gasse 6
20.12.1908-1943 mit knapp 200 Plätzen. 1944 Umbau zum Studiokino Central, nachdem man zuvor als die 'Revolverkücke Grossbasels' gegolten hatte, mit 152 Plätzen. Letzter Spieltag 23.5.1955 (Neubau Modehaus Feldpausch) und Domizilverlegung an Gerbergasse 16 (siehe Studiokinos) |
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FATA MORGANA
Freie Strasse 32/Falknerstrasse 7 22.12.1907 mit 180 Plätzen in einem Ladenlokal eines 1898 erbauten Geschäftshaus - Umbau 1911 (Einbau Balkon) mit 450 Plätzen (Kinematographen AG). Letzter Spieltag 30.6.1932) |
WALHALLA
Schnabelgasse 4, 1907-1908 |
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TONBILD-THEATER/ SAXO-HELVETIA
Freie Strasse 5, 1908
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ROYAL
Steinentorberg 2 (Heuwaage), 1911-1916 |
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WELT-KINEMATOGRAPH
Freie Strasse 29, 1908-1913
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Grossbasel